Doppeltes Pech auf den Champs-Élysées

Kittel kam bei der Tour in keinen "richtigen Flow"

Foto zu dem Text "Kittel kam bei der Tour in keinen
Ein enttäuschter Marcel Kittel (Etixx-Quick-Step) im Ziel der 21. Tour-Etappe | Foto: Cor Vos

26.07.2016  |  (rsn) – Bei André Greipel (Lotto Soudal) lief am Sonntag auf den Champs-Élysées alles nach Wunsch. Wie bereits 2104 gewann der Deutsche Meister die prestigeträchtige Abschlussetappe der 103. Tour de France und sicherte sich doch noch den anvisierten Etappensieg.

Dagegen ging bei seinem Konkurrenten Marcel Kittel (Etixx-Quick-Step) so ziemlich alles schief, was schief gehen konnte. Auf dem Rundkurs durch Paris brach dem Erfurter 35 Kilometer vor dem Ziel eine Pedale – etwas, was Kittel in seiner ganzen Rennfahrerkarriere noch nie passiert war, wie er am Montagabend  auf seiner Homepage schrieb. "Gestern hatte ich ausgerechnet auf den Champs-Élysées diese Premiere, auf die ich gern verzichtet hätte. Es war Glück, dass ich nicht gestürzt bin“, berichtete der 28-Jährige, der sich dabei noch "einen schönen Pferdekuss am Hintern“ holte.

Aber damit war Kittels Vorrat an Missgeschick noch nicht aufgebraucht, denn bei dem Ersatzrad, das ihm vom Begleitwagen gereicht wurde, "war dann auch noch das Hinterrad platt. Es kam halt alles zusammen“, stellte Kittel lapidar fest. Danach schaffte er zwar wieder den Anschluss an das jagende Feld, doch im hektischen Finale verlor der Etixx-Kapitän seine Helfer und kam abgeschlagen mit dem Feld ins Ziel.

"Wir wollten natürlich im Sprint noch alles versuchen. Im Finale waren wir dann etwas hektisch, ich habe die Jungs am Tunnel verloren, war weit hinten, allein, und mir sind ehrlich gesagt die Beine aufgegangen und es war vorbei. Die Aufholjagd hatte doch mehr Kraft gezogen als gedacht“, erklärte Kittel, der nach eigenen Angaben "mit gemischten Gefühlen aus der Tour“ geht.

"Klar freue ich mich über den Etappensieg. Es ist immer ein tolles Gefühl, bei der Tour zu gewinnen. Wir sind aber nicht in einen richtigen Flow gekommen, sondern mussten uns alles sehr hart erarbeiten. Natürlich muss man immer arbeiten und viel investieren. Aber es war eben nicht so, dass es ein 'Selbstläufer' war“, erklärte er und spielte damit auf seine beiden Erfolgsjahre 2013 und 2014 an, als ihm jeweils vier Tour-Etappensiege gelangen, darunter als krönender Abschluss auch die auf den Champs-Élysées.

Diesmal reichte es nur zu einem Tageserfolg, den Kittel sich in Limoges auf der 4. Etappe hart gegen Bryan Coquard (Dimension Data) erkämpfen musste. Bezeichnenderweise entschied erst das Foto-Finish – auch hier also von Leichtigkeit keine Spur.

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